Aikido
Aikido Shinki Rengo
Aikido Shinki Rengo ist eine der drei Unterorganisation des Shinkiryu Aiki Budo. Rengo bedeuet „Föderation“.
Das Ziel des Aikido Shinki Rengo ist vor allen Dingen Einheit mit dem Shinki, wie des Shinkiryu Aiki Budo insgesamt.
Der Grundcharakter unseres Übens soll deswegen nicht nur die – durchaus berechtigte – Strenge der Geistes- und Budo-Schulung sein, sondern auch die Atmosphäre der Liebe. Wir müssen uns zur Liebe hin verwandeln, der wahren Kraft, wie Meister Uéshiba es ausgedrückt hat.
Man kann insgesamt das Ziel des Aikido Shinki Rengo in folgenden drei Punkten darstellen:
Wirksame Kampfkunst als Budo, dynamisch-fließende Bewegung als Natur-Prinzip und Einheit mit dem Shinki als kosmischer Ur-Lebenskraft, wobei die letztgenannte das zentrale Element ist.
Wirksame Kampfkunst
Auch wenn das höchste Ziel des Aikido Shinki Rengo in der Einheit mit dem Shinki besteht, darf die Wirksamkeit der Kampfkunst nicht vernachlässigt werden. Andernfalls würde das Aikido den Charakter des Budo verlieren. Wenn es auch berechtigterweise verschiedene eher gymnastische oder tänzerische oder meditative Formen aufgrund der Aikido-Bewegung gibt, in denen der Budocharakter stark reduziert ist, wollen wir diesen aufrecht erhalten. Die Wirksamkeit der Technik ist aber nicht nur für den Fall der Selbstverteidigung, der eigentlich ziemlich selten vorkommt und vorkommen soll, wichtig, sondern – sogar in erster Linie – für die geistige Schulung. Ohne Wirksamkeit der Technik wird die Übung zu bloßem „Theater“ und verliert an Schärfe. Auf der anderen Seite begünstigt es Eigenmächtigkeit, wenn man nicht durch die Bewegung, sondern gewaltsam, mit Muskelkraft, den Partner beherrschen will. In beiden Fällen verfehlt man den Geist von Aikido und dessen lebendige Dynamik.
Dynamisch-fließende Bewegung
Wenn die Kampftechnik nicht von der dynamisch-fließenden Bewegung begleitet wird, wird sie zu statisch und entartet zu bloßer Trickserei.
Unsere Bewegung soll manchmal wie die eines Taifuns sein: Ein alles mitreißender Wirbelsturm, der im Zentrum einen Ruhepunkt hat, das sogenannte „Auge“, in dem es nicht stürmt und der blaue Himmel sichtbar ist. Der Angriff wird in diese Wirbelbewegung hineingesogen, um entweder in der Mitte festgehalten oder nach außen geschleudert zu werden.
Manchmal ist die Bewegung wie eine sanfte Brise, die das Wilde zähmt.
Um diese Bewegung zu fördern, sind Geschmeidigkeitsübungen und Kata hilfreich. Mit Kata bezeichnet man eine Serie mehrerer Aikido-Grundbewegungen, die eine Einheit bildet und ohne Partner geübt wird. Dazu gehört als Erstes, zu lernen sich von der Körpermitte (Hara=Bauch) aus dynamisch zu bewegen. Ohne diese Grundlage stagniert die technische Entwicklung.
Einheit mit dem Shinki
Die Meditation als der Weg zur Einheit mit dem Shinki ist das Herzstück des Aikido Shinki Rengo wie auch des Shinkiryu Aiki Budo überhaupt. (siehe www.Shinkiryu-Aiki-Budo.de „Was ist Shinkiryu Aiki Budo“)
Zusammenfassung
Zusammenfassend kann man das Kennzeichen des „Aikido Shinki Rengo“ folgendermaßen beschreiben:
Technisch folgen wir der Entwicklung des Meister Morihei Uéshiba. Dabei achten wir sowohl auf die kampftechnische Schärfe der Vorkriegszeit als auch auf die Bewegungsdynamik der Nachkriegszeit. Wir vermeiden dabei sowohl unnötige Eckigkeit und Brutalität als auch bloße schöne Tanzbewegung. Wir vergessen die harte Realität der Gewalt in unserer Welt nicht, streben aber stets nach Gewaltlosigkeit und Harmonie.
Auch weltanschaulich sind wir in der zentralen Sicht der kosmisch-göttlichen Liebe mit Meister Uéshiba vollkommen einig. Allerdings denken wir nicht, dass derjenige, der mit dem göttlichen Ki verbunden ist, auf dieser Erde auch äußerlich unbesiegbar sei. Wir vertrauen und hoffen zwar darauf, dass das Gute unserer Weltwirklichkeit letztendlich über das Böse siegen wird, legen aber darauf Wert, bereit zu sein, – um zu diesem Sieg unseren Beitrag zu leisten – uns in diesem Leben für die Verwirklichung der Liebe als Opfer hinzugeben, wenn die Umstände dies von uns verlangen. In diesem Sinne stehen wir in der Samuraitradition der Todesbereitschaft („Ich habe eingesehen, Bushido heißt Sterben“ im Buch „Hagakure“), ohne jedoch einen etwaigen „Nihilismus“ („mit dem Tod kehrt der Mensch ins Nichts“) zu teilen, da wir uns – ob lebendig oder tot – im großen Shinki aufgehoben wissen.
Text: Michael Daishiro Nakajima, Soke.
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