Shinki Zen - Meditation

Shinki-Zen Meditation

Text: Michael Daishiro Nakajima, Soke

„Unsere Meditationsart ist für jedermann und -frau zugänglich, weil sie nicht mit einer bestimmten Religion verbunden ist. Einzig erwartet wird die Offenheit gegenüber der möglichen höheren „Macht“, ob sie Gott genannt wird oder Ki oder wie auch immer. Man muss nicht von vorn herein daran glauben, aber darf sich dem nicht kategorisch verschließen. Die Basis unserer Meditation ist die Art des Zen, der die allgemeine geistige Offenheit (Mu, Leere) fördert. In diese Offenheit hinein halten wir uns bereit, das Höhere“, das wir Shinki nennen, zu empfangen. Insofern geht unsere Meditation über das „Abfinden“ mit der harten Realität wie der des Todes weit hinaus. Das „Abfinden“ ist eine verfeinerte Form der Resignation. Wir aber erwarten jenseits der Leere das Licht, wir wollen er-leuchtet werden. Die Wirkung der Meditation ist Lebendigkeit, Freude, Kraft, Friede, Gelassenheit, Dankbarkeit usw. Sie muss aber durch die Meditation selbst erfahren werden.“

 
Zen-Meditation und christlicher Glaube

Text: H.M. Enomiya Lassalle (In: H.M. Enomiya Lassalle, Zen Meditation – Eine Einführung, 1977, S. 151)

„Zazen ist ein Weg für alle jene, die bereit sind, einen direkten Weg mit allen Anstrengungen konsequent zu gehen. Zazen ist die spirituelle Form, in der sich auch der Christ heute wiederfinden kann, wenn er seinen Glaubensinhalt einbringen kann. (…) Uns, die wir unterwegs sind, ist ein Ausblick auf das Ziel gegeben, wenn wir die höchsten Erfahrungszeugnisse der christlichen Mystiker mit denen der Meister im Zazen vergleichen. Bis in den Wortlaut hinein finden wir da, Übereinstimmungen beim Autor der Wolke des Nichtwissens, bei Johannes vom Kreuz u. a., wie sie ihre Gotteserfahrung und den Weg dahin beschreiben und wie Zen-Meister ihr Satori beschreiben. Immer ist es wie ein Erwachen im göttlichen Bereich.“